Sicherheit ist in unseren Zeiten eines der bestimmenden Themen und so habe auch ich mir überlegt, welchen Beitrag ich dazu leisten kann: ich habe den Bundestrojaner installiert, wie es jeder braver Bürger machen sollte. Nein, Scherz beiseite, ich habe die großen Metallteile geerdet, als da wären der Kühlkörper, die Rückwand und das Metallgehäuse und die Frontblende, da letztere nicht verschraubt wird, bekam sie eine eigene Erdleitung spendiert. Dies ist unter Anderem wichtig, da ich mit Netzspannung hantiere, konkret führt von der hinteren Kaltgerätebuchse eine Leitung direkt nach vorne zur Kaltgerätebuchse, an der das Netzteil angeschlossen wird. Später soll diese noch unterbrochen werden, um das Netzteil primärseitig schalten zu können. Dann kann ich auch nicht-ATX-Netzteile bei Problemen sofort ausschalten. Dann ist an der rückseitigen Kaltgerätebuchse eine aus einem geschlachteten PC-Netzteil geborgte Stromfiltrplatine, an der das Hilfsnetzteil hängt. Diese Filterung glättet die Stromaufnahme durch Spulen und Kondensatoren. Mein Netzteil produziert da einige von, da es ein herkömmliches lineares Netzteil ist, also Transformator -> Gleichrichter -> Glättungselko -> Festspannungsregler. Der Glättungselko wird nur nachgeladen, wenn die Spannung des Trafos hinterm Gleichrichter die Spannung des Elkos übersteigt, was nur in der Nähe des Scheitelpunkts der Fall ist. In dieser Zeit muss aber die Energiemenge in den Elko und Festspannungsregler fließen, die ansonsten wärend einer ganzen Sinushalbwelle verbraucht wird. Wie dann die Spannung an der Sekundärwicklung des trafos aussieht, habe ich mal mit meinem Osziloskop aufgenommen:
http://eiskaltmacher.de/portal/index.php?option=com_gallery2&Itemid=36&g2_itemId=12504Wenn also der Elko nachgeladen wird, bricht die Spannung sehr stark ein. Dieses Bild wurde noch mit einem alten Hilfsnetzteil gemacht, evtl. mache ich mal Bilder vom Neuen mit einem weiteren Bild, wie es dann primärseitig mit dem Filter aussieht.
Zum Anderen bin ich dabei, alle FETs mit der neuen Wärmeleitmatte vom Kühlkörper zu isolieren, wobei ein Problem auftauchte, welches bislang vermutlich aufgrunde der etwas dickeren, aber auch mechanisch stabileren alten Silikonmatte nicht aufgefallen ist: wenn das Befestigungsloch nicht angesenkt wurde, hat sich beim Bohren ein kleiner Wulst am Rand hochgedrückt, der so hoch ist, dass die Wärmeleitmatte durchstoßen wird und das Alu vom Kühlkörper mit der metallischen Rückseite des FET in Berührung kommt, was den Sinn der elektrischen Isolierung verhindert. Also musste ich noch einige Löcher im Nachhinein ansenken. Dieses problem ist mir nicht sofort bewusst geworden, da die Wärmeleitmatte beim entfernen quasi auseinanderfällt, konnte ich auch die bereits verwendeten Stücke nicht wiederverwenden, sodass ich nun gut aufpassen muss, da ich sonst noch von dem Zeugs nachbestellen müsste. 72 FETs mit in etwa 100 Stückchen zu isolieren wird also knapper, als ich dachte, da ich natürlich erst 12 FETs angeschraubt hatte ud dann beim experimentieren feststellte, dass immerhin 9 von denen elektrischen Kontakt zum Kühlkörper haben.
Nunja, nun sind 36 FETs aufgeschraubt und durchgemessen, die Restlichen müssen noch mit der neuen Matte ausgerüstet werden, sind aber soweit schon verkabelt. Drei der insgesammt sechs Steuerplatinen sind bislang angeschlossen und richtig verdrahtet, bei der bisher letzten bin ich etwas anders vorgegangen, um die immerhin 36 Kabel richtig anzzuschließen, was dann mit Kontrolle "nur" noch etwa zwei Stunden gedauert hat. Weil ich derzeit nicht gerade Zeit im Überfluss habe, ziehen sich auch solche Aktionen schnell mal über zwei Tage hin. Bilder von dem Ganzen gibt es dann frühestens nächste Woche, da ich derzeit die Digitalkamera nicht hier habe. Die Bilder wären auch nicht allzu spektakulär. Sind dann alle FETs angeschlossen und probegelaufen, werden als die nächsten Schritte alle Platinen im NTS montiert, wo ich mir mit dem Netzteil und der Mamaplatine noch nicht so sicher bin, wie ich das mit der elektrischen Isolierung, den unterschiedlichen Lochkoordinaten und so weiter mache, es scheint derzeit nur sicher, dass ich erst die Stromsensorplatinen befestigen muss, die Kabel von der Frontplatte dann da durchfädeln muss, die FETSteuerplatinen an die Frontplatte anschließe, in die Halterungen setze und dann erst Netzteil und Mamaplatine montieren kann, da ich die 6 Steuerplatinen sonst nicht in deren Halterung bekomme. Es wird also eng und die vielen dicken und steifen Kabelbäume tun ihr übriges. Über den Daumen gepeilt werde ich übrigens in dem 65cm tiefen Gehäuse am Ende etwa 250 Meter Kabel verbaut haben. Vor einer Woche ist auchs chon die 500g-Rolle Lötzinn leer geworden, der nahe Conrad hat zum Glück RoHS-freies Lötzinn im angebot, weswegen ich mich da glatt mit einem neuen Pfund eingedeckt habe.
Derzeit bin ich noch auf der Suche nach einer galvanischen Trennung für den USB-Bus, da ich mir eine weitere Brummschleife eingefangen habe. In den Boxen höre ich bei laufendem Rechner sowieso schon ein Brummen, wenn aber der NTS im Betrieb ist, kommt noch ein zischendes Geräusch hinzu, welches mit steigendem Strom größer wird. Das wurde auch nicht besser, als ich die Masse vom Hilfsnetzteil, welche über eine stromlose Leitung mit der Masse vom PC-Netzteil verbunden ist, von der Erde trennte. Diese stromlose Leitung verwende ich für die Messung der Spannung vom Netzteil um keine Verfälschung durch den mit steigendem Strom größeren Spannungsabfall in den Kabeln zu bekommen. Für die letzten 3 Schienen habe ich bislang noch keine Anschlüsse bestellt, hierfür werde ich voraussichtlich wohl für die 6- und 8-poligen Grafikkartenstecker einkaufen gehen und noch ein paar Laufwerksstecker hinzufügen.
In der Software habe ich einige Fehler gefunden und korrigiert, weitere werden die Tage noch bearbeitet. Stand der Dinge sind knapp 2000 Codezeilen, das wird aber noch mehr
Und hier auch gleich ein Screenshot von dem Teil:
http://eiskaltmacher.de/portal/index.php?option=com_gallery2&Itemid=36&g2_itemId=12506das ganze ist natürlich noch provisorisch, aber wichtig ist, dass es erstmal funktioniert, das Layout kommt danach
Der Export in eine Excel-Tabelle dauert bei einer Viertelstunde an Messungen mit 3,5-4 Samples/Sekunde je Kanal schon locker eine halbe bis ganze Minute, mal schaun, ob man dort noch etwas tunen kann.