Vokuhila-Oliba
Fast schon ein Klassiker. Das Akronym leitet sich aus dem Auftrag an seine Friseuse ab: "Vorne kurz, hinten lang". Der Oberlippenbart ist ebenso ein Charakteristikum dieses in der Regel eher einfacher strukturierten Mitmenschen, der sich im Aussehen und Auftreten an regionalen Fußballgrößen der späten siebziger Jahre orientiert. Für jeden Millimeter, den der "Oliba" unter die Mundwinkel heruntergezogen ist, lassen sich vom 90er IQ bedenkenlos weitere 5 Punkte abziehen. Trägt oft Schnellf*ckerstiefel, die es in grosser Auswahl im Spezialgeschäft für geistige Kleingärtner, dem sog. "Western-Store", gibt.
Lebutra
Äußere Kennzeichen: Dünnes Lederjäckchen und bunte Trainingshose, zusätzlich meist abgetragene Sportschuhe, die aber noch nie einen Sportplatz gesehen haben. Wird in Kneipen gern gesellig, kann sich aber nur nonverbal verständigen. Trägt sonntags einen olfaktorisch bedenklichen Ballonseiden-Trainigsanzug und eine dicke gelbe Uhr (Rolex-Plagiat aus hauchvergoldetem Blech).
Gokeweso
Goldkettchen und weiße Socken, Attribute einer Spezies, die durch aggressives Paarungsverhalten auffällt. Versucht, durch massiven Pheromoneinsatz eine Duldungsstarre beim Weibchen zu provozieren. Dauergast in der Erlebnisgastronomie (siehe unten).
Leschlibom
Den schmalen Lederschlips und Bommelslipper, Modeattribute, die andere zum Glück schon Anfang der 80er Jahre entsorgt haben, trägt der Leschlibom zu besonderen Anlässen wie der samstäglichen Hühnerjagd im Tanz-Bums immer wieder gern auf. Typischer Versicherungsvertreter oder Anlageberater, oft mit anthrazitfarbenem "Ich-habs-geschafft"-Dreier-BMW unterwegs, den er in kleinen, bequemen Raten abstottert.
Benz
Steht für "Bin eigentlich nicht zurechnungsfähig" und bezieht sich auf alle Insassen eines 190er-Daimlers mit Kotflügelverbreiterung und Heckspoiler. Zusätzlich impliziert "S-Benz" beim Fahrer "Schwanzneid bei nichtreversibler Zeugungsunfähigkeit", sofern er einer der oben genannten Minderheiten angehört oder nahe des innerstädtischen Rotlichtviertels parkt.
Spogomikea
Spoiler-Golf mit Kenwood-Aufkleber, steht subsumierend auch für "Rennwarzen" (VW Polo mit viel zu kleinen Rädern) und "Kasperbuden" (Kadett C in grellen Neonfarben). Adäquates Pendelverkehrsmittel zwischen Vorstadt-McDonalds und der innerstädtischen Erlebnisgastronomie (siehe unten). In der Geräuschentwicklung einem Furz im Blecheimer nicht unähnlich ("Sportauspuff"). Fahrzeugführer versucht, beim Herannahen eines richtigen Sportwagens seine Nervosität durch hemmungsloses Aufdrehen von Techno-Weisen zu überspielen, was dann von draußen so klingt, als würde man den Blecheimer mitsamt Furz über ein Minenfeld schleifen.
Amway
Amateurish Waylay, eine Art Kettenspiel mit überteuertem Plunder (Flüssigseife, Badesalz und Kölnisch Wasser). Oft wird man unfreiwilliger Spielkandidat, wenn man ganz überraschend von alten Freunden, die man ewig nicht gesehen hat, zu einem "netten Abend" eingeladen wird. Sinn des Spiels ist nicht, anderen den Ramsch anzudrehen, sondern neue Mitspieler (bei Leschliboms relativ einfach) zu gewinnen und zum Kauf eines obligatorischen Musterkoffers (Inhalt: Flüssigseife, Badesalz und Kölnisch Wasser) zu bewegen.
Esoterik
Steht auf Altgriechisch für "lehre vom tragen der zwangsjacke" (Seit die Menschen nicht mehr an Gott glauben, glauben sie nicht etwa an gar nichts mehr, sondern an alles). Die Lehre vom subtilen, gerechten Abzocken räucherkerzenbenebelter, nach Mottenkugeln stinkender Sackpulliträger vom Typ "Müsli-Jochen" oder "Kelly-Fan", denen man für ein Heidengeld den allergrößten Schwachsinn (Wunderkiesel, Erdstrahlenfilter, Energiepyramiden und geschleudertes Wasser) andrehen kann. Eine Sonderform des Esoterikers ist der sogenannte HiFi-Freak - mit ähnlicher Leichtgläubigkeit, aber dickerer Brieftasche, die er regelmäßig beim Audio-Krauter in der städtischen Luxus-Meile entleert. Hört angeblich den Unterschied zwischen zwei Schukosteckern, aber nicht auf die menschliche Ratio. Verlegt in seinem Wohnzimmer armdicke Lautsprecherstrippen und bemalt sie mit einem klangverbessernden Spezial-Filzstift. Siehe auch hier.
Plökiju
Das plötzliche Kimmenjucken befällt vornehmlich wartende Kunden in der Gyros-Bude neben der Spielhalle. Opfer dieses heimtückischen Leidens sind in der Regel auf einhändig zu bedienende Speisen ("Pommes Schranke") angewiesen. Eventuelle Kontaminationen unter den Fingernägeln, entstanden durch fortgesetztes Schaben und Kratzen, werden sorgfältig durch Belecken und Abkauen entfernt.
Wupi
Wuthocker-Piloten halten sich für sportliche Motorradfahrer, sind aber in Wirklichkeit hirnlose Raser im fortgeschrittenen gustativen Delirium. Bewegen mit Vorliebe kreischende, kasperbunte Krafträder mit Vollverkleidung ("Wuthocker", "Joghurtbecher").
Bodybuilder
Entgegen landläufiger Meinung auch ein Kunstwort, steht für "Bedrohliche organische Dysfunktion bei unterentwickelter Intelligenz, leidet daher ernsthaft". Hat die einzigartige Fähigkeit, Rudimente von Gehirnzellen direkt in Muskelfasern umzuwandeln. Neigt in sog. Krafträumen zu Hospitalismus (rhythmische, ungesteuerte Bewegungsabläufe, oft zu beobachten bei internierten Schwachsinnigen) und leidet unter seinem steroidgeschwächten Glied ("Sportstruller").
Erlebnisgastronomie
Kein Akronym, sondern eine eher vorsichtige Umschreibung fuer die vorsätzliche, kollektive Verbreitung von vornehmlich alkoholbedingter Demenz. Angemessenes Entertainment als Alternative zum Sat-1-"Glücksrad" fuer die oben umschriebenen Zielgruppen durch grottenschlechte Alleinunterhalter, banale Heirats- und Partnerspiele sowie alberne Getränkekarten. Weitere Topics: Bierzelt-Fox, haptisches Training mit dauergewellten Hühnern und Druckbetankung über Halbliter-Gebinde. Für Außenstehende nur ein Erlebnis, wenn Meinungsverschiedenheiten rabiater Individuen öffentlich ausgetragen werden oder weniger trinkfeste Teilnehmer sich spontan fortgeschrittener Übelkeit entledigen.
Techno
Tonal erlebnisarmer chaotischer Nonsens (manchmal auch Totales Erbrechen cholerischer Notkonfirmanden), nachweislich hochkommerzielle Massenverarschung mit jugendkulturellem Anstrich in Form einer kakophonischen audiovisuellen Darbietung. Nur nach Einwurf abstumpfender Drogen zu ertragen. Die einer Techno-Veranstaltung (oft in Form eines karnevalsgleichen Umzugs) beiwohnenden, lächerlichen Zickbärte und magersüchtigen Gören bezeichnet man auch als "Raver" (rund achthundert Versager).
Acid
Achthundert im Delirium. Musikstil, eigentlich von Acid = Säure: Saures kommt hoch, wenn man länger als fünf Minuten zuhört.
House
Housegemachte Musik, nicht zu verwechseln mit Hausmusik. Mit 500er Amiga, Kaufhouse-Keyboard und "kultigem" Antik-Equipment aus dem Holozän der Musikelektronik (Roland TB303 und TR606 zu horrenden Preisen) komponiertes und arrangiertes Werk, dessen Gegenstandslosigkeit durch ein sehnervlähmendes Video aus eigener Produktion (Raytracing auf A3000) unterstrichen wird.
Kelly-Family
Kakophonie erleben - legal lynchen: Überlebende eines mißglückten genetischen Experiments in einem seifenlosen Zustand zottelig-pelziger Glückseligkeit üben öffentlich auf selbstgebastelten Instrumenten. Die Darbietungen überschreiten selbst weit gesteckte geschmackliche Grenzen und führen bei zu heftigem Konsum zu Körpergeruch, Pickeln, fettigen Haaren und dem Drang, Sandalen und muffige T-Shirts tragen zu müssen.
Boy-Group
Oberbegriff für spontane Inkontinenz bei 12- bis 19jährigen Teenies, hervorgerufen durch zweiminütiges Zurschaustellen von drei bis fünf halbentblößten Flachklappspatenn mit Dauergrinsen im Vollplayback. Marktbereiter für Produkte wie "Always Ultra" und "Bravo", ansonsten ohne jegliche musikalische Bedeutung.
Rap
Dicke, schwitzende, kurzatmige Farbige beschreiben ihren anstrengenden Weg vom Dorftrottel zum tollen Crack-Oberdealer in unverständlichem Slum-Englisch ("Ebonics"), untermalt von aperiodisch abklingenden Geräuschen. Kurzform von Rapacity (engl. für Habgier), beschreibt das Bestreben, mit finstersten, brutalsten Machenschaften Kohle zu ziehen - gilt gleichermaßen für den Verkauf der Tonträger wie auch die darauf enthaltenen Aussagen.
Hip-Hop
Dicke, schwitzende, kurzatmige Farbige musizieren in Klamotten der Konfektionsgröße 68 und haben klobige Gipsfuß-Turnschuhe an. Die Kunst besteht darin, sich damit nicht bei jedem zweiten Schritt auf die Schnauze zu legen, daher auch die lautmalerische Bezeichnung.