Autor Thema: Die Laing DCC - das unbekannte Wesen  (Gelesen 5364 mal)

Offline IceCube

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Die Laing DCC - das unbekannte Wesen
« am: 20. Januar 2007, 10:43:57 »
Hi Leute,

ich muß hier mal meine Erfahrungen mit den Laingpumpen los werden, wird zeit, nachdem ich in gut einem Jahr drei Stücker geschrottet habe. Ich war schon drauf und dran Laing einfach Hausverbot zu erteilen ...

... bis ich auf den Trichter gekommen bin, was ich denn so falsch gemacht habe.

Die Ursache in allen drei Fällen ist nämlich exakt dieselbe. Die Laingpumpen sind tatsächlich so gut wie ihr Ruf. Wenn sie laufen, dann pumpen sie endlich mit einer vernünftigen Druckdifferenz und mit einem angepassten Wasserstrom, nicht so wie die umgewidmeten Garten- oder Aquarienpumpen, die viel zu viel Wasser bei viel zu kleiner Förderhöhe umwälzen.

Zu Anfang hatte ich immer diese Anlaufprobleme, egal ob die Laing DCC oder die plus-Variante, ja bis ich gemerkt hatte, daß die kleine Keramikkugel einfach einen sehr hohen Anlaufwiderstand hat, ja geradezu losgebrochen werden muß und daß bei gewöhnlichem Leitungswasser mit seinen nicht so tollen Schmiereigenschaften das Drehmoment des Kugelmotors öfters nicht reicht, vor allem, wenn das Wasser auch noch feinste Luftbläschen enthält, die wie Sand im getrieben wirken können. Wenn man die Oberflächenspannung des Kühlwassers herabsetzt, mit Glysantine oder einem einzigen Tropfen Spülmittel: Heidewitzka, dann deht die Laing zuverlässig los.

Diese Erkenntnis hat mich aber schon mal eine Laing gekostet, die man mir aber auf Garantie (Kulanz ?) ersetzt hat.

Das kam so: Ich habe natürlich gedacht, es hätte sich was festgeklemmt und habe die Pumpe wiederholt ein- und ausgebaut, jedesmal mit WaKü entleeren und wiederbefüllen. Na ja und als ungeduldiger Diplomchaot habe ich natürlich auch immer mal ein bißchen gepladdert. Dabei ist mir dann Wasser unter die Laing gelaufen.

Das ist für die normale Laing tödlich. Denn wer mal unter eine Laing DCC schaut, sieht, daß die Elektronik für den Kommutator nicht wasserdicht versiegelt ist, sondern einen sehr feinen Spalt mit dem Gehäuse bildet. Und der schreit nach Kapillarwirkung und saugt begierig Wasser in die Elektronik. Diese ist aber schon aus Platzgründen von der Auslastung ziemlich auf Kante genäht und etwas Wasser tötet garantiert einen oder mehrere der Schalttransistoren. Riecht man an einer durch Kriechwasser getschotteten Laing, so reicht das nach verbrannter Elektronik und Kurzschluß. Aha.

Genau das ist mir mit Laing 2, einer DCCplus und einer dritten ( der reparierten Nr. 1) geschehen. Immer habe ich beim Wiederbefüllen der WaKü etwas geschlabbert und es ist Wasser unter die Laing gekommen, beim letzten mal ganz besonders perfide: Ich hatte nämlich unter die Laing etwas Schaumstoff mit Teppichklebeband gepappt, um sie (übrigens ausgesprochen wirkungsvoll) zu entkoppeln. dieser feinporige Schaumstoff hat das Schlabberwasser aufgesogen und mit einigen Tagen (!) zum tödlichen Ringspalt der Laing sickern lassen, so daß die Pumpenelektronik mit Zeitverzug abgeraucht ist.

Die Laing DCC hat einfach Vorteile: Sie hat unbestritten das beste Verhältnis aus Förderhöhe und -menge. Und sie ist flüsterleise, wenn die WaKü erstmal entlüftet ist. Und sie läuft sehr zuverlässig, gönnt man ihr a) etwas Schmiermittel und b) hält sie absolut trocken. immerhin hielt die reparierte Laing 1 fast 14 Monate Dauerbetrieb aus, ehe ich sie durch unvorsichtiges Wiederbefüllen ins Nirvana geschickt habe.

Aber die Laing DCC hat einen sehr gravierenden Nachteil: Sie ist nicht DAU-sicher. Sie läuft nicht zuverlässig mit reinem Wasser und genau das füllen Noobs zuallererst ein. Und sie ist wirklich extrem empfindlich gegen Wasser unterm Gehäuse, und genau das ist fast unvermeidlich, wenn man an einer WaKü rumbastelt.

Daher muß man zwei Laing DCC-Regeln aufstellen und am besten als fett gedruckten roten Zettel mit jedem Exemplar dazuliefern:

1) Die Laing DCC läuft nicht mit reinem Wasser, Schmiermittel in Form von Spülmittel, Alkohol oder Frostschutzmittel ist absolut erforderlich.  :rogue:

2) Die Laing DCC ist nicht wasserdicht. Bitte von unten mit wasserdichtem Klebeband abdichten und vor allem von unten her absolut trocken halten. Am besten so montieren, daß der Boden nirgendwo draufsteht, insbesondere nicht auf einer saugfähigen Unterlagen, am besten in die Luft montieren. :nono:

Wenn man diese beiden absoluten Regeln einhält, dann kann man die tolle Leistung der Laing DCC lange genießen  :thumbup:


Soweit erstmal, bin mal gespannt wie lange die wieder reparierte Laing DCC plus jetzt aushält.

cheers, IceCube

Offline Gandalf

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Re: Die Laing DCC - das unbekannte Wesen
« Antwort #1 am: 20. Januar 2007, 11:26:44 »
Danke für den ausführlichen Erfahrungsbericht. Jetzt weiß ich warum ich immer etwas Frostschutz hinzugebe und die Liang mit dem Entkopplungsset schwebend montiere. Sollte man sie dennoch auf einem Schwamm moniteren wollen, sollte man vielleicht zwischen Schwamm und Lian einfach ein Stück Plastikfolie legen.
Eine Endlosschleife ist immer wieder ein Grund dem Programmierer zu danken, dass er ein Werk für die Ewigkeit geschaffen hat.

Offline Marsu1x

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Re: Die Laing DCC - das unbekannte Wesen
« Antwort #2 am: 20. Januar 2007, 13:06:58 »
das mit dem Schmiermittel kann ich jedoch nicht bestätigen. Meine Laing DDC läuft nun seit 16 Monaten ohne Probleme. Sogar das Anlaufproblem hat sich erledigt, wenn man penibel genau drauf achtet, einen gut entlüfteten Kreislauf zu haben.
Gruss
Marsu1x
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Offline BlueWulv

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Re: Die Laing DCC - das unbekannte Wesen
« Antwort #3 am: 20. Januar 2007, 13:20:27 »
Hm, ich bin der Meinung ich hatte nen Zettel bei meiner Laing dabei. Auf dem Zettel stand, dass sie Schmiermittel benötigt.


Aber Punkt 2 ist gut zu wissen, auch wenn die Pumpe bei mir nicht auf nem Boden steht, sondern "rumhängt" ;)

Offline Fantometer

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Re: Die Laing DCC - das unbekannte Wesen
« Antwort #4 am: 20. Januar 2007, 16:43:33 »
wäre es möglich den Boden einfach dick in Baumarkt silikon einzupacken.. und so Wasserdicht zu machen ?
Hiermit ehre ich den findigen Biologen, der auf die Idee kam, Pizza und Leberkäse zu kreuzen!

Offline nemon

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Re: Die Laing DCC - das unbekannte Wesen
« Antwort #5 am: 23. Januar 2007, 18:51:42 »
nach deinen schilderungen ist es schon fast verwunderlich, dass nicht schon sehr viel mehr leute sich mit defekten laings gemeldet haben. in den einschlägigen shops wird ja kein schmiermittel empfohlen und wie viele user lesen schon die anleitung, wenn man eine pumpe kaum falsch verbauen kann...

Offline muracha

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Re: Die Laing DCC - das unbekannte Wesen
« Antwort #6 am: 30. Januar 2007, 20:10:11 »
@nemon: vielleicht war es den leuten einfach nur etwas zu peinlich etwas mit wasser kaputt gemacht zu haben, was eigentlich für wasser(-pumpen) hergestellt wurde :)

btt: danke für den hinweis, meine laing kommt nächste woche in den genuss des einsatzes und jetzt weiß ich genau auf was ich achten muss -> nix in die laing laufen lassen  :clown:
www.eiskaltmacher.de => einfach frostig

Offline mad1120

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Re: Die Laing DCC - das unbekannte Wesen
« Antwort #7 am: 30. Januar 2007, 20:25:07 »
die laing ist wirklich ne super Pumpe,
nur auf grund von schilderung nr.2 (nicht wasserdicht) halte ich die AB's die auf der pumpe sitzen
für mehr als gefährlich für die pumpen, weshalb ich mir selbst nie einen solchen AB holen werde,
und auch keinen solchen AB empfehlen werde....

Und nen bisschen Frostschutzmittel finde ich gehört in jedes kühlsystem,
alleine schon wegen dem Korrosionsschutz
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Offline amduser

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Re: Die Laing DCC - das unbekannte Wesen
« Antwort #8 am: 22. Februar 2007, 22:31:27 »
nach deinen schilderungen ist es schon fast verwunderlich, dass nicht schon sehr viel mehr leute sich mit defekten laings gemeldet haben. in den einschlägigen shops wird ja kein schmiermittel empfohlen und wie viele user lesen schon die anleitung, wenn man eine pumpe kaum falsch verbauen kann...

naja, die meisten leute benutzen ja sowas wie ac fluid, watter wetter oder irgent einen anderen korrusionsschutz. da korrusionsschut meist auch die oberflächenspannung von wasser herabsetzt wirkt das quasi als schmiermittel ...