Worum geht es??Eine Wasserkühlung kann nur so gut sein wie Ihr Wärmetauscher sprich Radiator. Das ist seit Anbeginn der Zeit so. Denn nur ausreichend kaltes Wasser ist auch in der Lage gut zu kühlen, und da kommt eben der Durchlaufkühler von
Aqua-Medic ins Spiel.
Was ist ein „Titan“??Ein „Titan“ ist die Kaiser unter den Durchlaufkühlern, die fast ausschließlich im Aquarienbereich eingesetzt wird. Sie werden in den Wasserkreislauf eingebunden und regulieren mittels eines Kompressors die Temperatur des Wasser auf einen gewünschten Wert. Dabei kann man diesen Soll-Wert zwischen 4°C und 25°C mit einer Genauigkeit von 1°C digital am Display einstellen. Die Modellnummer gibt an, für welche Aquariengrößen in Liter das Gerät ausgelegt ist. Ein Titan 1500 könnte also theoretisch ein 1500 Liter großes Aquarium auf 5°C unter Lufttemperatur abkühlen.
Eine herkömmliche Wasserkühlung fasst aber vielleicht nur 2-3 Liter Wasser. Die Macht von 790W Kälteleistung auf diese kleine Wassermenge losgelassen, eröffnet völlig neue Kühldimensionen, die lediglich durch die Differenztemperatur bis zur Bildung von Kondenswasser begrenzt werden.
Die technischen Daten der verschiedenen Modelle (außer für den Titan 4000)
Was ist der unterschied zu einer Kompressorkühlung??Kompressorkühlungen bieten im Gegensatz zu einem Durchlauf-Chiller „nur“ Kälteleistungen um 200 Watt . Bereits ein Titan 500 kann hier mit 390 Watt aufwarten und bietet bereits somit schon fast die doppelte Menge an Kälteleistung. Der Titan 1500 mit 790 Watt Kälteleistung ist noch deutlich beeindruckender. Desweiteren kühlt ein Durchlaufkühler den gesamten Wasserkreislauf und kann somit neben der CPU ebenfalls einen leistungshungrigen SLI bzw. Crossfire Grafikkartenverbund oder heiße Chipsätze extrem ffizient mitkühlt. Eine Kompressorkühlung ist ja ausschließlich für den CPU geeignet.
Klar wird eine Komprssorkühlung die direkt auf die CPU ausgelegt ist bessere Temperaturen bringen, aber mir geht es in erster Linie darum mein komplettes System effizient zu kühlen und nicht nur den CPU im minus Bereich zu betreiben. Zudem bewahrt man sich mit dem Titan alle Vorteile und Bequemlichkeiten einer Wasserkühlung bezüglich CPU-Wechsel und Schlauchverlegung. Den Prozessor bei einer Kompressorkühlung zu wechseln erfordert wesentlich mehr Zeit, Geschick und Geduld.
Was benötigt man alles, um den Titan Kühler in einen herkömmlichen Wakü-Kreislauf einzubinden???Natürlich erst mal einen Titan 250, 500, 1500, 2000 oder 4000, diese findet man im Internet recht schnell.
Zum Titan werden je ein Paar gerade und gewinkelte Anschlussadapter mitgeliefert, welche auf einen Schlauch mit 22mm Außendurchmesser abgestimmt ist.
Ich gehe nun mal von meinem System aus, das hat 1 / 4“ Anschlüsse die für 13mm Schläuche ausgelegt sind.
1x 5m 27/19mm Schlauch
1x 5m 12/16mm Tygon Schlauch
1x 25m 26/22mm Schlauch
2x Reduzierstück 12/16 auf 19/27
2x Reduzierstück 12/16 auf 16/22
2x 3 / 4“ Anschlüsse für 16/22mm Schlauch (an meiner Laing S6 Pumpe)
(Hab leider nur noch die Reste Fotografieren können, ihr könnt euch aber einfach den Rest dazu denken)
Das ganze bekommt Ihr normalerweise in einer Zoohandlung bei euch vor Ort, bis auf den Tygon-Schlauch, den benötige ich nur wegen den engen Radien im Computer.)
Das wichtigste was hier beim verschlauchen beachtet werden muss ist das, dass Ihr die Schläuche so weit wie möglich über die Anschlüsse stülpt und mit Kabelbindern oder Schlauchklemmen befestigt.
Das "Aufeinanderschieben" klingt allerdings einfacher als es ist – in Wirklichkeit ist es ein teuflisches Vergnügen, da man ohne Arbeitshandschuhe hinterher viele Hitzeblasen hat... die Adapterstücke sind nämlich deutlich größer als der Innendurchmesser der Schläuche. Man benötigt viel Kraft und Geduld, um sie ordentlich zu verbinden. Ich habe bei ganz schweren Fällen die Adapterstücke mit Vaseline eingeschmiert und dadurch ging es schon ein gutes Stück leichter von der Hand. Lösen kann man sie im übrigen nur noch durch Aufschneiden mit einer Rasierklinge.
Zu beachten ist der empfohlene Mindestdurchlauf für jedes Modell. Eine Unterschreitung ist zwar nicht kritisch, aber bei extrem niedrigem Durchlauf würde vermutlich Vereisungsgefahr bestehen. Eine Laing S6 (220V) bringt es auf 3100 l/h und ist somit für meine Zwecke bestens geeignet.
Der Kühler selbst verfügt über keine eigene Pumpe und sollte somit nur betrieben werden, während die Pumpe im Kreislauf läuft. Eine Notabschaltung würde allerdings schlimmeres verhindern.
Wie ist der Betrieb und die Lautstärke??Nach dem Einschalten des Geräts erscheint am Display die aktuelle Wassertemperatur auf 0.1°C Genauigkeit. Nun stellt man mittels der SET-Taste die gewünschte Wassertemperatur auf 1°C genau ein. Sobald die Solltemperatur um über 1°C überschritten wird, springt der Kompressor an (am Beispiel: bei 15°C Soll-Wert würde der Kompressor sofort beim Wechsel von 16.0°C auf 16.1°C anspringen). Nun wird mit sehr kraftvollem Geräusch von Kompressor und dem rückseitig verbauten Lüfter das Wasser abgekühlt. Dabei ist unbedingt darauf zu achten, daß das Gerät frei steht, genügend Umluft ansaugen kann und die warme Abluft rückseitig ungehindert abströmt.
Ist die Soll-Temperatur erreicht, schaltet sich der Kompressor ab. Durch die Restkälte kühlt sich das Wasser meist um weitere 1.0-1.5°C ab. Der Regler prüft nun stetig die aktuelle Wassertemperatur und startet den Kompressor erneut, sobald die eingestellte Soll-Temperatur um mehr als 1.0°C überschritten wird. Eine konstante Wassertemperatur mit maximal 1°C Schwankung nach oben und 1°C Schwankung nach unten ist somit garantiert.
Temperatur direkt nach dem ersten EinschaltenZieltemperatur 15.0°C, der Kompressor läuft (kleiner Punkt oberhalb der "9") und kühlt herunterSoll-Wert erreicht, der Kompressor schaltet sich sofort ab ...... und kühlt aufgrund des Nachlaufs noch über ein 1°C weiterZu Beginn sollte man die Temperatur nicht zu weit unter Raumtemperatur absenken, selbst wenn sofort 4°C möglich wären. Ein schrittweises Herantasten ist sinnvoll, um ein Gefühl für das Gerät und die erreichten Temperaturen zu bekommen. Die Gefahr von Kondenswasser bei ca. 40% Luftfeuchte, die ich meist in meinen Räumen habe, ist eher gering. Bis auf 10-15°C läßt sich jedenfalls problemlos abkühlen bei 20-25°C Zimmertemperatur. Im Hochsommer bei voller Sonneneinstrahlung oder an einem sehr feuchten Regentag müßte man dies eventuell anpassen, je nachdem wie tief man regelt.
Die Abwärme die der Durchlaufkühle abgibt ist beachtlich, alle halbe Stunde steigt das Thermometer im Zimmer um zirka 1°C. Da ich immer Sommer hier eh eine Klimaanlage benutze ist dies nicht so schlimm, aber wer keine hat wird im Sommer noch schneller ins schwitzen. Das beste wäre, wenn man den Kühler in einem Nebenraum installieren könnte, um somit das Hitzeproblem zu umgehen. Dies war bei mir allerdings nicht möglich.
Wie hoch ist der Stromverbrauch??Der Titan 500 ist mit 190 Watt, der Titan 1500 mit 375 Watt Verbrauch angegeben. Allerdings bezeichnen diese Werte die Leistungsaufnahme im Vollbetrieb. Unter normalen Umständen wird sich der Titan Kühler aber immer nur relativ kurz einschalten, das Wasser herunterkühlen, abschalten und erst wieder bei Überschreiten der eingestellten Soll-Temperatur erneut anlaufen. Bei längerem Idle-Betrieb des Rechners (wenn sich das Wasser also nicht so stark erwärmt) sollten die Ruhephasen somit bei weitem die Aktivphasen überschreiten. Selbst unter Vollast (dual-Prime) würde ich schätzen, daß das sich Ruhe- und Aktivphasen etwa die Waage halten. Abhängig ist dies natürlich von der eingestellten Temperatur. Es erfordert entsprechend mehr Laufzeit, um das Wasser konstant auf 10°C herabzukühlen anstatt auf 15°C.
Ich benötige unter Volllast des Titan 1500 + der Laing S6 372,6 Watt
Was bringt der Chiller in der Praxis??Bin immer noch am Testen, wird noch nachgereicht.
FazitDer Preis ist beachtlich, aber die Kühlleistung enorm.
Bedenkt man, dass schwache Kompressorkühlungen unter der Last eines hochgezüchteten Intel Duo2Core Prozessors durchaus zusammenbrechen und die Temperatur der CPU deutlich in die Plusgrade schnellen lassen, so haben die 790W des Titan 1500 keine Probleme selbst zwei stromdurstige Grafikkarten im SLI, einen heißen Chipsatz sowie eine stark übertaktete Conroe CPU bei gewünschter Temperatur von 10-15°C und weniger im Zaum zu halten. Die Grenze setzt hier lediglich die Vernunft, Kondenswasser und das 4°C Limit der Steuerung.
Technisch versierten Bastler dürfte es allerdings leicht fallen, die Steuerung zu umgehen, das Wasser mit Frostschutzmittel zu versetzen, die Schläuche und Kühler zu isolieren und damit sogar eine dauerstabile Frost-Wakü unter 4°C zu betreiben. Für meine Zwecke genügen 10-15°C konstante Wassertemperatur allerdings schon gänzlich.
Selbst im Sommer bei extremen 30°C Zimmertemperatur (als südseitig unterm Dach wohnend weiß ich wovon ich spreche ...) werde ich dank dem Titan meine CPU bei besten Temperaturen übertakten können. Aber nicht nur für das Übertakten am Limit sondern auch für ein sauberes Finden von Vergleichswerten ist der Titan geeignet. Bei konstant eingestellter Wassertemperatur als Basis kann ich unabhängig von Zimmertemperatur oder eventuell vorgewärmten Wasser wunderbar Taktergebnisse vergleichen und reproduzieren. Außerdem lassen sich Werte zum Übertaktungspotential einer CPU somit sehr exakt in Abhängigkeit der tatsächlich anliegenden Wassertemperatur angeben.
Ich für meinen Teil bin jedenfalls rundum zufrieden und werde dem Titan mit Sicherheit auf lange Zeit die Treue halten.