Die Speicherung von Ton kann auf verschiedene Weise geschehen. Analog- Optische Speicherung von analoger Toninformation auf dem Film (Lichtton)
- Magnetische Speicherung von analoger Toninformation auf einem auf dem Film aufgeklebten Magnetstreifen (Magnetton)
- Magnetische Speicherung von analoger Toninformation auf einem parallel laufenden Magnetfilm (Zweibandverfahren)
Digital - Optische Speicherung von digitaler Toninformation auf dem Film (Digitaler Lichtton / AC-3 - SDDS)
- Optische Speicherung von digitaler Toninformation auf CD/DVD-ROM (DTS)
- Magnetische Speicherung von digitaler Toninformation auf einem parallel laufenden Magnetfilm (digitales Zweibandverfahren)
DVD TonformateMonoDas einfachste aller Formate ist einkanalig. Entweder es wird über eine Leitung transportiert oder es wird in einem Stereo Signal übertragen bei dem beide Kanäle ein identisches Signal beinhalten.
Auch ein Mono Signal kann mit Dolby Digital 1.0 oder auch Dolby Digital 2.0 übertragen werden. Bei Dolby Digital 2.0 signalisiert das DS Bit im Dolby Digital Stream das Vorhandensein eines Dolby Surround Signales. Wird nun ein Mono Signal übertragen, enthält der Dolby Digital 2.0 Stream eine identische Toninformation in jedem der beiden Kanäle. Wenn das DS Bit nicht gesetzt ist, dann wird dieses Signal auf beide Frontboxen gelegt. Da beide Boxen das gleiche Signal abstrahlen, kommt es für den Hörer aus der Mitte und wird somit als Mono Signal empfunden. Bei gesetzem DS Bit wertet ein nachgeschalteter Dolby Surround Decoder die Information aus und legt, weil in beiden Kanälen ein identisches Signal anliegt, den Ton auf die Centerbox. Da die beiden Frontboxen jetzt kein Signal mehr abgeben und der Ton direkt aus der Centerbox kommt, wird auch dieses ebenfalls vom Hörer als Mono Ton empfunden.
StereoEin Stereo Format kann ein rein zweikanaliges Signal, aber auch ein mehrkanaliges Dolby Surround Signal enthalten. Leider gibt es keinerlei Identifikationsmerkmale in der analogen Welt für Stereo oder Dolby Surround.
Dieses bedeutet, dass ein Dolby Surround Signal immer Stereo kompatibel ist und mit allen Medien, die ein Stereo Signal aufzeichen, transportieren oder wiedergeben können, verarbeitet werden kann. Lediglich ein zusätzlich in den Stereo Signalweg eingeschleifter Dolby Surround Decoder entschlüsselt die Information und erstellt aus den zwei Stereo die vier Dolby Surround Kanäle.
Ein Stereo Signal mit Dolby Digital 2.0 kann bei nicht gesetztem DS Bit übertragen werden.
Dolby Surround - Pro LogicDolby Surround ist ein älteres Tonformat. Dolby Surround basiert (die genaue Bezeichnung ist Dolby Surround - Pro Logic) auf einem zweikanaligen Format, in das mittels einer Matrix Kodierung zwei weitere Kanäle (Center, Rear) eingebracht werden.
Dolby Surround - Pro Logic besteht immer aus vier Kanälen: Front Links, Center, Front Rechts und einem Mono Rear Kanal. Einen extra Subwoofer Kanal gibt es hier nicht. Ferner ist der Frequenzbereich des Mono Rear Kanals auf 100Hz - 7.000Hz beschnitten.
Da Dolby Surround - Pro Logic immer auf einem Stereosignal basiert und lediglich die darin enthaltenen Informationen zur Erzeugung der beiden anderen Kanäle auswertet, führt es oft zu einer Klangverbesserung, bei Aktivierung des Dolby Surround Modus. Die Wirkung ist i.d.R. verblüffend, denn viele CDs und TV-Sendungen sind bereits in Dolby Surround abgemischt.
Vereinfacht ausgedrückt funktioniert das Aufsplitten in die vier Kanäle folgendermaßen:
Der Decoder vergleicht das zwei kanalige Stereo Eingangssignal und der Anteil, der in beiden Kanälen identisch ist (der Mono Anteil), wird auf den Center Kanal gelegt. Das was jetzt an Informationen übrig bleibt, durchläuft einen weiteren Prozess in dem alles was Gegenphasing in den beiden Kanälen enthalten ist, auf den Mono Rear Kanal gelegt wird. Die verbleibende Resttoninformation wird nun auf den jeweiligen Front Links und Front Rechts Kanal gelegt.
Leider gelingt dieser Separierungsprozess nicht immer zu 100% und es bleiben Fragmente der Kanäle dort zurück wo sie nichts zu suchen haben. Ferner ist es z.B. auch nicht möglich, ein gleiches Signal auf beide Front Kanäle zu legen. Der Decoder würde dieses als Mono Signal erkennen und auf den Center Kanal legen.
Ein Dolby Surround Signal kann über viele technische Wege angeliefert werden. Ein digitales PCM- oder MPEG1-Signal kann ebenfalls ein Dolby Surround Signal enthalten. Beide sind, wie bei einem Stereo Signal, zweikanalig und können somit dieses Tonformat transportieren.
Als Clou kann sogar Dolby Digital ein Dolby Surround Signal enthalten. Dazu wird das zweikanalige Dolby Digital 2.0 Format mit gesetzem DS Bit verwendet, welches das Vorhandensein eines Dolby Surround Signales kennzeichnet.
Dolby Pro Logic IIEin neues Wiedergabeformat ist das Dolby Pro Logic II Format, welches aber lediglich eine weitere Aufbereitung eines Mono, Stereo oder Dolby Surround Signales ermöglicht.
Eine Möglichkeit ist der PL II Movie Mode, der wie Dolby Surround ein Format ist, welches auf einem zweikanaligen Eingangssignal basiert und daraus die enthaltenen Rauminformationen mittels einer Matrix dekodiert. Dabei wurden jetzt die Schwachstellen des Dolby Surround Formates eliminiert. Die Wiedergabe auf den Rear Kanälen ist nun auch über den ganzen Frequenzbereich möglich (bisher nur 100Hz - 7.000Hz), ebenso werden die Rearboxen nun auch mit einem Stereosignal (bisher Mono) für bessere Räumlichkeit versorgt.
Anzumerken bleibt noch, das Dolby Pro Logic II lediglich ein Wiedergabeformat ist, welches das Eingangssignal analysiert und entsprechende Rauminformationen, sofern nicht bereits vorhanden, dynamisch erzeugt. Wesentliches Merkmal ist, dass die Aufbereitung des Signales mittels DSP (Digital Signal Processing) stattfindet und somit einem Klangprogramm, wie es bereits viele Geräte bieten, gleicht.
Dolby Pro Logic II findet keinerlei Anwendung bei den Dolby Digital Formaten, die mit mehreren diskreten Kanälen arbeiten (z.B. DD 5.1), sondern nur bei ein- oder zweikanaligen Signalen (Mono, Stereo oder Dolby Surround).
Die Dolby Pro Logic II (auch PL II genannt) Wiedergabe kann über mehrere Parameter angepasst werden und besteht grundsätzlich aus zwei Betriebarten: PL II Movie und PL II Music.
PL II MovieDieser Modus wird zur Wiedergabe von normalen Dolby Surround Material verwendet und erzeugt ein besser verteiltes Klangfeld.
PL II MusicDieser Modus ist zur Musikwiedergabe gedacht und kann über die optionalen Parameter Center Width (Ausdehnung der der Mittenschallquelle), Panorama (Stereo Perspektive) sowie Dimension Control (Räumlichkeit) angepasst werden. Welche der Parameter vorhanden sind, hängt vom jeweiligen Gerät/Decoder ab.
Dolby Digital (AC-3)Dieses Tonformate sind kein Tonformat, sondern ein Tonstandard. Er beschreibt, wie die Daten gespeichert und transportiert werden. Die Grenze ist hier durch die vielen Möglichkeiten der Formate fliessend und lässt sich nicht genau ziehen.
Dolby Digital 5.1 wurde 1992 von den Dolby Laboratories unter dem Namen AC-3 entwickelt. Es ist ein digitales System und arbeitet mit maximal sechs Kanälen (zwei Frontkanäle, einem Centerkanal, zwei Surroundkanäle und dem LFE-Kanal) (Low Frequency Effects). Die erstgenannten fünf Kanäle übertragen den gesamten Frequenzbereich von 20 bis 20.000 Hz, der LFE-Kanal überträgt Frequenzen im absoluten Tiefbassbereich von 20 bis 120 Hz. Die hervorragenden Effekte, die sehr gute Ortung sowie der abgrundtiefe Bass sind ein Erlebnis. Ferner ist die Dynamik (ca. 120db) nochmals um einiges höher als bei Dolby Surround. Alle Daten werden um den Faktor acht komprimiert, die Datenrate beträgt 384 und 448 kbit/s. Seit 1997 ist Dolby Digital der DVD-Ton-Standard.
DTSIm Gegensatz zum DTS-Kinoverfahren (20 Bit Auflösung und 5-Kanal-System - der Tieftonkanal ist in den Surround-Kanälen gespeichert) arbeitet der Heimkino DTS Surround Ton als echtes 5.1 System mit bis zu 24 Bit Auflösung. Es ist wie Dolby Digital ein digitales System und arbeitet mit den gleichen Kanälen und Frequenzen. Bei einer Datenreduktion im Verhältnis 4:1, was einer Datenrate von 768 der 1536 kbit/s entspricht, benötigt es auf den Datenträgern mehr Speicherplatz. Da aber die Datenreduktion im Bildbereich immer besser wird und dadurch weniger Speicherplatz benötigt wird, werden immer mehr DVD mit diesem Ton ausgestattet. Es darf nur als Bonus-Ton gespeichert werden (Standard ist Dolby Digital), der Klang ist hervorragend.
THX Die Bedeutung der Abkürzung ist nicht ganz klar. Sie steht entweder für „Tomlinson Holman Experiment“ und ist benannt nach dem ehemaligen Cheftechniker von George Lucas, der THX ins Rollen brachte. Die andere Möglichkeit ist, dass George Lucas´ erster Film „THX 1138“ der Namensgeber war. THX ist kein Tonsystem, sondern eine Qualitätsmarke, die im Kinobereich verwendet wird.
Leider ist die Linzensierung eines Kinos oder Lautsprechersystems sehr kostspielig, weswegen manche Hersteller darauf verzichten.
MPEG-2 (Audio) Ein länder- und firmenübergreifendes Expertenkonsortium entwickelte das Tonformat MPEG-2. Es ist ein Verfahren zur Komprimierung von Bild- und Tondaten (nicht zu verwechseln mit dem Videokomprimierungsverfahren MPEG). Es ist ein digitales Mehrkanaltonsystem, das bis zu 7.1 Kanäle liefert, im DVD-Bereich allerdings nur 5.1 Kanäle. Ursprünglich war es als Standardverfahren für den europäischen Heimkinobereich gedacht, konnte sich aber nicht gegen Dolby durchsetzen. Heute spielt MPEG-2 (Audio) so gut wie keine Rolle mehr.