Was die Phasenrichtigkeit angeht, hier mal etwas zum Nachdenken: Die Netzteile in HiFi-Geräten bestehen heutzutage in der Regel aus Schaltnetzteilen. Hier wird der 50Hz 230V-Sinus aus dem Netz gleichgerichtet und mit Kondensatoren geglättet. Dahinter sitzt dann ein Rechteckgenerator und der Transformator mit ebenfalls nachgeschalteter Glättung. Was passiert nun an der Ausgangsspannung? Der Kondensator bewirkt natürlich keine ideale Glättung, daher ist auf dessen Spannung noch ein gewisser Ripple. Dieser hat durch die Vollbrückengleichrichtung 100Hz. Schließt du jetzt zwei Geräte ans Netz an, deren Stecker "phasenrichtig" angeschlossen sind, geht deren sekundäre Netzteilspannung "im Gleichtakt" mit 100Hz Ripple raus zu den Verbrauchern. Drehst du nun einen Netzstecker um, so ist der Ripple der Netzteile, na, wer errät es? Richtig! noch immer "im Gleichtakt". Was hat sich geändert? nichts...
Diesen 100Hz-Ripple konnte ich einmal bei meinem Verstärker sehr gut beobachten, weil dieser ein Netzteil mit 50Hz-Trafo hatte und die Glättungskondensatoren nach über 25 Jahren (!) stark an Kapazität verloren hatten. Hier kam ein 100Hz-Ripple auf den Ausgang. Auf meinem Oszi konnte ich diesen sehr gut sehen. Wenn ich das Oszi Netzsynchron getriggert habe, konnte ich auch sehr gut erkennen, dass das Brummen am Ausgang Netzsynchron war, doppelte Netzfrequenz hatte und dem Betrag eines Sinus mit sattem Rauschen ähnelte. Neue Kondensatoren und eine verbesserte Verkabelung hat das Rauschen am Ausgang in den Bereich des Rauschens durch Einstreuungen auf die Messleitungen gedrückt. Damals hatte ich noch quasi keine BNC-Kabel dafür zur Verfügung.